Wie man sich von einem ‚Burnout‘ wieder erholt
11.05.2022
Die Zahl der Menschen, die unter ‚Burnout‘ leiden, steigt stetig an. Leider hat sich durch die Pandemie dieser Trend noch verschlimmert. In einer aktuellen Umfrage gaben 60% der befragten Arbeitnehmer an, dass sie sich im letzten Jahr nahe an einem ‚Burnout‘ gefühlt haben. Eine amerikanische Studie hat weiterhin festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Krankheitstag einzureichen, bei von ‚Burnout‘ betroffenen Angestellten 63% höher liegt als bei deren Kollegen, die kein ‚Burnout‘ haben. Sie sind auch zu 23% eher geneigt, einen Notarzt aufzusuchen.
Es steht zweifellos fest, dass das Thema ‚Burnout‘ ein ernsthaftes Problem darstellt – es beeinträchtigt sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit. Im folgenden Artikel untersuchen wir, wie man die ersten Anzeichen eines ‚Burnouts‘ erkennen kann und was man tun kann, um sich von einem ‚Burnout‘ wieder zu erholen.
Was ist ein ‘Burnout’?
Ein ‘Burnout’ bekommt man, wenn man stetig einer hohen Stressbelastung ausgesetzt ist. Man fühlt sich emotional und körperlich erschöpft und ausgelaugt. Dies kann leider zu körperlichen und geistigen Erkrankungen führen.
Wer ständig exzessiv arbeitet oder seine ganze Kraft in eine Aufgabe steckt, ohne die erwünschten Resultate zu erzielen, riskiert ein ‚Burnout‘ zu bekommen. Auch wenn man zu viel Verantwortung trägt und es nicht schafft, alles unter Kontrolle zu halten, kann es ein ‚Burnout‘ zur Folge haben.
‚Burnout’-Symptome
Ein ‘Burnout’ kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Es ist wichtig, dass man sich der diversen Symptome bewusst ist. Nur so kann man beim Auftauchen der ersten Anzeichen erfolgreich eingreifen und die richtigen Schritte zur Erholung einleiten. Hier sind einige Beispiele:
- Man fühlt sich ständig wie ausgelaugt
- Man findet keine Freude an der Arbeit mehr
- Man fühlt sich überfordert
- Man ist nicht motiviert
- Man kann sich nicht auf die Arbeit konzentrieren
- Man hat ein geringes Selbstwertgefühl
- Man ist ungeduldig und fühlt sich durch andere Menschen irritiert
- Man fühlt sich emotional losgelöst und allein
- Man fühlt sich hoffnungslos
- Man leidet unter körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen und Muskelverspannungen
Wie erholt man sich von einem ‚Burnout‘?
Der nachfolgende Heilungsprozess eines ‚Burnouts‘ ist von Mensch zu Mensch verschieden. Hier finden Sie ein paar Tipps, die Ihnen hoffentlich helfen:
Finden Sie zuerst die Ursache heraus
Versuchen Sie als Erstes, den Auslöser Ihres Stresses herauszufinden. Vielleicht arbeiten Sie übermäßig lange? Sind Sie sich unter Umständen nicht sicher, was von Ihnen leistungsmäßig erwartet wird? Macht Ihnen Ihr Job keine Freude mehr? Gibt es Probleme mit den Kollegen?
Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen und genau zu notieren, wann Sie sich gestresst gefühlt haben und was dazu geführt hat. Nach einiger Zeit zeichnet sich vielleicht ein Muster ab, und Sie erkennen Ihren Stressauslöser. Dann können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, diesen Stress abzubauen.
Reden Sie mit Ihrem Vorgesetzten
Sobald Sie zu wissen meinen, warum Sie sich einem ‚Burnout‘ nahe fühlen, sollten Sie dies mit ihrem Vorgesetzten oder Ihrer Personalabteilung besprechen. ‚Burnouts’ sind heutzutage leider weitverbreitet und Ihre Firma hat vielleicht schon Ressourcen bereitgestellt, um betroffenen Angestellten zu helfen. Scheuen Sie sich nicht davor, mit Ihren eigenen Vorschlägen aufzutreten – Sie kennen sich selbst am besten. Vielleicht hilft es, bestimmte Projekte abzugeben oder probeweise flexibler bzw. weniger zu arbeiten.
Indem Sie mit positiven Lösungsvorschlägen auftreten, beweisen Sie Ihrem Vorgesetzten bzw. Ihrer Personalabteilung, dass Sie ernsthaft etwas unternehmen und sich nicht nur beschweren wollen. Seien Sie offen gegenüber Vorschlägen seitens Ihres Arbeitsgebers. Bedenken Sie auch, dass es einige Zeit dauern mag, bevor eine ideale Lösung gefunden ist.
Machen Sie Urlaub
Man kann sich gut von einem ‚Burnout‘ erholen, indem man sich eine Auszeit von der Arbeit nimmt. Natürlich ist dies keine langwierige Lösung. Es kann Ihrem Körper und Geist aber guttun, sich ein wenig zu erholen. Studien haben bestätigt, dass urlaubmachende Arbeitnehmer weniger von Herzinfarkten gefährdet sind. Sie erfreuen sich auch allgemein einer besseren Gesundheit.
Achten Sie im Urlaub darauf, dass Sie auch wirklich abschalten und Abstand von Ihrer Arbeit bekommen. Geben Sie Ihrem Team Bescheid, dass Sie nicht zu erreichen sind und checken Sie auf keinen Fall Ihre Emails! Sie werden merken, dass Sie bei Ihrer Rückkehr viel mehr Energie zum Arbeiten haben und dass Sie sich durchaus wieder motiviert fühlen. Trotz allem müssen Sie aber den Fakten ins Gesicht gesehen und die Stressfaktoren beseitigen, die Ihnen vor Ihrem Urlaub zu schaffen gemacht hatten.
Organisieren Sie sich aufs Neue
Wie schon das alte Sprichwort besagt: „Auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel“. Reduzieren Sie einen Teil Ihres Stresses, indem Sie Ihren Arbeitsplatz neu organisieren. Denn durch Unordnung kann man sich gestresst fühlen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Schreibtisch aufzuräumen. Sie werden merken, dass Ihr Arbeitsumfeld sich entspannter anfühlt und Sie produktiver arbeiten.
Mit Hilfe von Briefkörben und Ordnern & Ordnungsmitteln lassen sich Papierdokumente gut organisieren – man weiss jeder Zeit, wo Akten abgelegt sind und was noch zu bearbeiten ist. Ein Memoboard mit Glasoberfläche eignet sich perfekt, um auf nachhaltige Weise Notizen zu machen und Erinnerungen an ausstehende Aufgaben und Termine jeder Zeit vor Augen zu haben. Praktische Aufbewahrungsboxen sind ideale Helfer, wenn man mobil arbeitet – alle Arbeitsutensilien sind ordentlich beisammengehalten und man hat Ordnung auf jedem Arbeitsplatz. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um sich gut zu überlegen, wie Sie sich am besten und effektivsten organisieren, damit Sie jederzeit alles Nötige für Ihren Job griffbereit zur Hand haben.
Auch zum Organisieren Ihres ‘virtuellen‘ Desktops sollten Sie sich etwas Zeit nehmen. Hat Ihr Arbeitgeber ein Intranet eingerichtet? Dann empfiehlt es sich, dieses zu benutzen. Ordnen Sie Ihre Hefter und Dokumente so an, wie im Firmennetzwerk vorgegeben, damit alle Dokumente jederzeit leicht von Ihnen und Ihren Kollegen gefunden werden können. Vermeiden Sie, Ihre Dokumente auf willkürliche und unübersichtliche Weise auf Ihrem PC-Desktop abzulegen – das kann genauso viel Stress auslösen wie ein unordentlicher Schreibtisch.
Machen Sie regelmäßig Pausen
Legen Sie unbedingt regelmäßig Arbeitspausen ein. Sie brauchen unbedingt die Zeit, sich zurückzunehmen und zur Ruhe zu kommen. Nur so können Sie das ‚Burnout‘-Risiko reduzieren und gesund und wohlauf bleiben.
Wenn möglich, sollten Sie ab und an von Ihrem Schreibtisch wegtreten. Gehen Sie kurz spazieren, machen Sie ein paar Dehnübungen oder trinken Sie einfach nur einen Kaffee an der frischen Luft. Sie werden sich entspannen und neue Energie tanken.
Setzen Sie klare Grenzen
Ein Symptom des ‘Burnouts’ ist, sich machtlos zu fühlen. Übernehmen Sie wieder die Kontrolle und setzen Sie sich klare Grenzen, um Ihre ‚Work-Life-Balance‘ zu verbessen und sich weniger gestresst zu fühlen. Zum Beispiel könnten Sie es sich zur Regel machen, nur zu festgelegten Zeiten zu arbeiten. Wenn Sie von zuhause arbeiten, dann sollten Sie unbedingt nach Feierabend abschalten und nicht noch weiterarbeiten.
Wenn Ihnen die Arbeit über den Kopf wächst, empfiehlt es sich, bestimmte Aufgaben an die Kollegen in Ihrem Team weiterzuleiten. Ihr Manager kann Ihnen dabei hilfreich sein – vorausgesetzt, Sie haben Ihre Situation schon besprochen.
Schrecken Sie niemals davor zurück ‚Nein‘ zu sagen, wenn Sie keine Kapazität für zusätzliche Projekte mehr haben. Wichtig ist, es in einem freundlichen und professionellen Ton zu tun. Sie könnten vorschlagen, dass Sie aushelfen, sobald Sie wieder mehr Zeit haben. Oder Sie bieten an, bei der Suche nach einem Kollegen mit Kapazität für weitere Projekte zu helfen.
Finden Sie wieder Freude an Ihrer Arbeit
Es ist wichtig, sich auf die positiven Seiten Ihres Jobs zu konzentrieren und wieder Freude an der Arbeit zu finden. Diese Einstellung wird Ihnen helfen, sich wieder motiviert zu fühlen und eventuelle Stressgefühle zu lindern. Erinnern Sie sich noch daran, was Sie einmal an Ihrem Job geliebt haben? Warum haben Sie sich damals um Ihren Job beworben? Was macht Ihnen bei der Arbeit Spaß? Versuchen Sie, Ihre Denkweise umzustellen - anstatt sich auf Negatives zu fokussieren sollten Sie nach positiven Aspekten suchen. Natürlich lassen sich die negativen Dinge nicht so einfach wegdenken, aber man kann tatsächlich die Freude an der Arbeit wieder entfachen und sich weniger ‚burnt out‘ fühlen.
Sie tun sich immer noch schwer, etwas Positives an Ihrer Arbeit zu finden? Trotz aller Mühe lassen sich die negativen Aspekte nicht bereinigen? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich nach einem neuen Job umzuschauen. Sollte dies der Fall sein, dann denken Sie unbedingt an die positiven Seiten des Arbeitslebens und konzentrieren Sie sich auf diese bei Ihrer Arbeitssuche.
Achten Sie auf Ihre Gesundheit
Wer an einem ‚Burnout‘ leidet hat selten die Kapazität, auf sein körperliches Wohlergehen zu achten. Im Rahmen Ihrer Genesung sollten Sie sich aber unbedingt die Zeit nehmen, sich um Ihren Körper und sein Wohlergehen zu kümmern. Regelmäßig Sport zu treiben, an dem man Freude findet, ist eine Möglichkeit. Auf diese Weise etablieren Sie auch eine bessere ‚Work-Life-Balance‘ für sich – denn eine tägliche sportliche Betätigung zu festgesetzten Zeiten holt Sie kompromisslos von Ihrem Schreibtisch weg.
Auch Ihre Ernährung ist einer Überprüfung wert. Essen Sie ausreichend gesunde und nahrhafte Mahlzeiten? Der Körper benötigt die richtigen Vitamine und Mineralstoffe, um gesund zu bleiben und Krankheiten abzuwehren. Dies trifft besonders zu, wenn man längere Zeit an Stress gelitten hat, denn dann ist der Körper am anfälligsten.
Stellen Sie auch sicher, dass Sie ausreichend Schlaf bekommen. Ihr Körper regeneriert sich im Schlaf und versorgt sich mit neuer Energie, die er für die Ansprüche des nächsten Tages benötigt. Richten Sie sich eine relaxierende Routine zur Schlafenszeit ein, damit Sie zur Ruhe kommen und gut einschlafen können.
Holen Sie sich ärztlichen Rat
Wenn Sie trotz aller Erholungsversuche immer noch an den körperlichen und geistigen Symptomen eines ‚Burnouts‘ leiden, dann ist es an der Zeit, ärztlichen Rat einzuholen. Ein Arzt kann Sie bei stressbezogenen Gesundheitsproblemen fachgerecht beraten und wenn nötig auch eine angemessene mentale Unterstützung vermitteln.
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